„Schokoladenpudding mit Vanillesauce“ – Das Tonbandgerät AEG KL15
AEG stellte 1935 das erste industriell gefertigte Tonbandgerät „Magnetophon K1“ auf der Funkausstellung in Berlin vor. Der Name steht für Magnetton-Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät. „K“ für Koffer. Das Nachfolgegerät K4 fand schnell Verbreitung bei den Rundfunkstudios, die bislang Wachsplatten verwendet hatten.
1951 stellte AEG mit dem KL15 das erste für Privatanwender entwickelte Tonbandgerät der Magnetophon-Serie vor. Das hier abgebildete Gerät ist ein Prototyp des KL15 und besitzt den Lautsprecher hinten im Gehäuse. Der damalige AEG-Labormechaniker Helmut Schmuck hat den Bau von Gehäuse und Frontplatte mitentwickelt. Der Farbton aller Geräte war nach der Richtlinie der Firma braun-beige. Intern hieß es „Schokoladenpudding mit Vanillesauce“. Bei der Entwicklung des ersten Tonbandgerätes für den Privatgebrauch herrschte ein großer Konkurrenzdruck zur Firma Grundig, da AEG wie alle Unternehmen nach Ende des Zweiten Weltkrieges bis dato geschützte Patente – unter anderem auf den Magnetkopf – verloren hatte.
Helmut Schmuck bekam den Prototyp geschenkt und benutzte das Tonbandgerät viele Jahre.
Dieses Exponat können Sie sich neben vielen anderen Stücken der Funk- und Fernsehgeschichte in unserer aktuellen Sonderausstellung „Die Welt im Wohnzimmer“ anschauen.