Mein Elternhaus
Als drittes Kind des Paares Lore und Karl Wilhelm Meyn wurde Diedrich am 21. März 1960 geboren. Die ersten Monate seines Lebens verbrachte er gemeinsam mit seinen Eltern, den beiden älteren Brüdern Christian und Ulrich sowie Großmutter Elly in dem Drei-Generationen-Haushalt der Königstraße 57.
Der Name Diedrich hat bei den männlichen Nachkommen der Familie Meyn Tradition: Bereits der Urgroßvater, der dem Geschäft Ende des 19. Jahrhunderts den Namen „Diedrich Meyn“ gab, sowie der Großonkel trugen ihn. Wie auch bei „Onkel Dieder“ setzte sich im Familien- und Freundeskreis schnell ein Spitzname durch: Aus Diedrich wurde Didi – ein Name, den der Lehrer bis heute beibehalten sollte. In dem folgenden Auszug aus seiner Autobiographie beschreibt Diedrich, Didi, Meyn seine Erinnerungen an die Besuche bei Großmutter Elly in der Königstraße.
Aufgeschrieben von Diedrich Meyn.
„Ich betrachte es als ein großes Geschenk und habe eine unendliche Dankbarkeit, dass ich in diesem Hause [im Heidmühlenweg] mit dem großen Garten und dem direkt angrenzenden Wald heranwachsen durfte. Der Einzug war am 20. Juli 1961, die ersten eineinviertel Jahre lebte ich mit der Familie also noch in Vatis Elternhaus, das war die Königstraße 57.“
Vatis Elternhaus
„Auch an dieses Haus habe ich sehr schöne Erinnerungen, weniger an die Zeit, als ich dort die ersten Lebensmonate verbrachte, sondern eher an Oma, die dort lebte und an das Geschäft, welches Vati und Mutti dort betrieben. Das war eine Wein- und Spirituosenhandlung mit einem Ausschank und ab 1971 ein Reformhaus. Da hatten meine Eltern natürlich einen riesigen Quantensprung vollzogen, aber in den Zeiten des Aufkommens der Einkaufsmarktketten war das notwendig und der Schritt gelang auch. Das lag sicherlich daran, dass Vati endlich seiner Berufung nachgehen und Naturprodukte verkaufen konnte. Der Wein- und Spirituosenhandel begründete sich auf die Familientradition und nach dem Krieg war Vati gezwungenermaßen in diese Branche gerutscht. Der Wechsel veranlasste ihn zu folgendem Ausspruch: ‚Die Flaschen sind gleichgeblieben, nur der Inhalt hat sich geändert.‘ Gemeint waren vor allem die hochwertigen Säfte, die er verkaufte.“
„Ich möchte zwei Bilder zeigen von Vatis Elternhaus. Das linke Foto ist aus dem Jahre 1961. Auf der rechten Seite war unser Ladenlokal und darüber steht der Firmenname. In der Mitte war der Zugang zu dem Ausschank, für uns war das die Diele. Auf der linken Seite war schließlich die Rosenapotheke, diese Räume hatte die Familie Jeske fast 60 Jahre lang gemietet und die Apotheke bis kurz vor der Veräußerung des Hauses im Jahre 2017 dort betrieben. Das untenstehende Bild zeigt die Ansicht des Hauses zum Zeitpunkt des Verkaufs. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte gab es mehrere Umbauten, das Reformhaus befand sich schon zu den aktiven Zeiten von Vati und Mutti in der Mitte. Auf der rechten Seite hatte Konditor Mählmann viele Jahre das Stadtcafé betrieben, bis der […] Friseur Kaba die Räume mietete. Diese Familie kaufte das Haus dann auch und ist der heutige Besitzer.“
„Über den Ladenlokalen sieht man die Fensterfront der ersten und zweiten Etage, wo viele Jahre der Wohnbereich war, ich hatte von dort dann sicherlich auch mal aus dem Fenster auf die Königstraße geguckt. Ich erinnere mich daran, wie sehr Oma es liebte, sich nach dem Mittagsschlaf ihren Kaffee zu kochen und sich mit ein paar Keksen ans Fenster zu setzen, um zu gucken, was in der Königstraße so los war. In den 1970er Jahren war sie zur Fußgängerzone umgebaut worden und in den Hochzeiten des Einzelhandels war da eine Menge los und für Oma viel zu gucken.“
