Knackiges Obst und zehn Kilo Reis
Herr Kücükak ist seit 35 Jahren selbständig und hat bereits mehrere Lebensmittelgeschäfte geführt, drei davon in Pinneberg.
Jetzt leitet er seit der Eröffnung am 22.12.2019 die Filiale des „Erden Market“ in der Königstraße 46 und bietet Kund*innen frisches Obst und Gemüse sowie eine große Auswahl vorwiegend türkischer Spezialitäten.
„Die Königstraße ist schön“, findet Herr Kücükak, sein Name bedeutet ins Deutsche übersetzt „kleine Weisheiten“. „Aber es gibt zu wenig Orte, um sich zu setzen und gemütlich bei einem Getränk oder einer Kleinigkeit zu essen ins Gespräch zu kommen. Es gibt sehr viele Friseurgeschäfte, aber wenn man bei schönem Wetter mittags einen Kaffee trinken möchte, findet man oft keinen Platz mehr“.
Auch ein Restaurant oder ein weiteres Eiscafé mit viel Sitzfläche im Freien würde er begrüßen – die von ihm sehr geschätzte Bepflanzung der Kübel böte dafür doch das passende Ambiente, ist sich Herr Kücükak sicher. Auch am Alten Markt hält er sich gerne auf.
Mit den anderen Händler*innen der Königstraße hat er ein gutes und entspanntes Verhältnis; manche kommen in den Markt und kaufen etwas ein und so entwickelt sich ein lockerer Austausch zwischen Geschäftsleuten. Gemeinsam haben viele das Problem der Anlieferung: Die dicht bebaute Königstraße bietet an dieser Stelle nur bedingte und zeitlich stark eingeschränkte Möglichkeiten der Warenanlieferung. „So bekommen die Lieferanten regelmäßig Strafzettel, das ist bei dem geringen Gehalt natürlich wirklich ärgerlich.“
Das Angebot des „Erden Markets“ ist weit gefächert und Kund*innen bekommen hier alles, was ein gut sortierter Lebensmittelmarkt bieten sollte. Darüber hinaus gibt es eine Abteilung mit Hygieneartikeln und sogar eine eigene Fisch- und Fleischtheke, an der auch Großkunden wie Sportvereine ganz nach ihren Wünschen vorbestellen können. Die 10-Kilo-Säcke mit Reis sind bei asiatischen Restaurants beliebt, außerdem finden sich Großpackungen mit eingelegtem Gemüse, passierten Tomaten und anderen Köstlichkeiten in den Regalen.
„In der unmittelbaren Umgebung liefern wir die Großpackungen auch mit unseren Einkaufswagen gegen ein kleines Trinkgeld vor die Tür. Dieser Service wird auch schon mal ausgedehnt“, so Kücükak, „wenn jemand nicht mehr gut zu Fuß ist oder die Waren nicht mehr in den Rollator passen. Ansonsten leihen wir unsere Einkaufswagen für den Transport größerer Mengen auch gerne aus. Einige Kund*innen kenne ich noch aus meinen Geschäften in Pinneberg, sie fahren jetzt extra nach Elmshorn, um hier in der Königstraße einzukaufen.“
46a
Ein Haus ohne eigene Nummer
Das Haus rechts trägt die Hausnummer 46, das Gebäude links die Nummer 48 – für das schmale Wohn- und Geschäftshaus dazwischen lautet die Nummer lediglich 46a. Hier befanden sich verschiedene Geschäfte wie „Woll-Wessel“ oder in den 1970er Jahren eine Niederlassung der Bausparkasse „Wüstenrot“. Heute bietet ein Döner-Imbiss hier seine Speisen an.