„Tangermann’s Kaffee“
Wie in vielen Geschäften der Königstraße wechselten auch in der Nummer 43 die Waren und Dienstleistungen. Um 1900 konnten beispielsweise die Herren das Barbiergeschäft von Jacob Jarr aufsuchen. Ab den 1930er Jahren fanden die Passant*innen unter dieser Adresse für fast 50 Jahre das Geschäft von „Tangermann“ und kauften dort vor allem Spirituosen und Süßigkeiten.
Wilhelm Tangermann gründete die Firma „Tangermann’s Kaffee Geschäfte“ im Dezember 1925 in Hamburg. Zum Zeitpunkt der Schließung des Elmshorner Geschäftes existierten zwanzig Filialen rund um Hamburg. Mit dem Abriss des alten Hauses 1978 verschwand auch die „Tangermann“- Filiale aus Elmshorn.
Der Neubau
Der Elmshorner Architekt Hans Schneekloth errichtete den 1,2 Millionen DM teuren Neubau als kombiniertes Geschäfts-, Büro,- und Wohnhaus auf dem rund 400 qm großem Gelände mit geplanter Fertigstellung im Herbst 1979.
Im Erdgeschoss entstand eine Geschäftsfläche von rund 300 qm, im ersten Obergeschoss Büro- bzw. Praxisräume und im zweiten und dritten Obergeschoss Wohnräume.
Während der Bauarbeiten bereitete die Ausweisung der Königstraße als Fußgängerzone Schwierigkeiten, da sie nicht mit Baufahrzeugen befahren werden konnte. Da die heutige Zulieferstraße direkt an der Krückau noch nicht angelegt war, musste eine Notbrücke hinten über die Krückau errichtet werden. Die Brücke verteuerte die Baukosten um 50.000 DM und wurde nach Ende der Bauarbeiten wieder abgerissen.
„New Yorker“
Viele Elmshorner*innen erinnern sich noch an die Modekette „New Yorker“, die bis Ende 2015 in der Königstraße 43 zu finden war. Das 1971 in Flensburg als Jeans-Geschäft gegründete Mode- und Fashion-Unternehmen mit Sitz in Braunschweig besitzt heute rund 1.100 Filialen in 45 Ländern und befindet sich vor allem auf Wachstumskurs im Ausland. Kleinere Filialen wie in Elmshorn und Pinneberg wurden auf diesem Expansionsweg aufgegeben.
„Ernsting’s Family“
Inzwischen ist an der Adresse Nummer 43 eine Filiale von „Ernsting’s Family“ zu finden. Kurt Ernsting begann 1968 in Coesfeld mit dem Verkauf einfacher, praktischer und preisgünstiger Kleidung. Bereits ein Jahr später bot er in 15 Filialen „minipreis“ Mode der 1960er Jahre an. 1990 wurde „Ernsting’s Miniladen“ umbenannt in „Ernsting’s Family“ und heute existieren über 1800 Filialen in Deutschland und Österreich.