27

Hüte, Mützen, Pelze und heute Brötchen

Im Wohn- und Geschäftshaus Königstraße 27 führten die Gebrüder Schwarz ab 1900 bis in die 1920er Jahre ein Herren-Garderoben-Geschäft. Die Elmshorner Lederbekleidungsfabrik Gebrüder Schwarz wurde bereits 1888 gegründet und stellte bis 1934 Lederbekleidung aller Art her. Das Fabrikgebäude befand sich in der Catharinenstraße 2.

Nachfolger in der Königstraße 27 war ab 1927 für Jahrzehnte das Pelzwaren-, Hut- und Mützen-Geschäft von „Münzmaier“. Noch heute ist der große Schriftzug an der Fassade über der Bäckerei-Filiale zu erkennen, obwohl die einzelnen Buchstaben längst abmontiert worden sind. Der Kürschner Johannes Heinrich Gottlob Münzmaier gab am 1. September 1912 in den „Elmshorner Nachrichten“ eine Anzeige über seine Geschäftseröffnung in der Königstraße 41 auf. Er informierte die Leser*innen, dass er das Pelzwaren-, Hut- und Mützen-Geschäft von Th. Dancker Nachfolger gekauft habe und wirbt mit: „Da ich Pelzwaren selbst konfektioniere und mit nur ersten Hut- und Mützen-Fabriken in Verbindung stehe, bin ich in der Lage, bei nur bester Bedienung billigste Preise stellen zu können.“

1916 verlegte Johannes Münzmaier sein Geschäft in die Königstraße 43, um dann 11 Jahre später in die Geschäftsräume in der Königstraße 27 umzuziehen. Der 1920 geborene Sohn Karl Wilhelm Münzmaier trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er absolvierte eine Kürschnerlehre von 1936 bis 1939 in Altona und war dann im Geschäft des Vaters als Angestellter tätig. Nach seiner Einberufung in die Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft war er ab 1947 als Teilhaber im Geschäft tätig und übernahm dies nach dem Tod des Firmengründers im März 1960.

Das Haus in der Königstraße 27 mit dem noch erkennbaren Schriftzug und einer Bäckerei-Filiale 2018. Foto: Teja Sauer 2020, Sammlung IME
Das Hut-, Mützen- und Pelzwaren-Geschäft von „Münzmaier“ lag zentral vor dem Postgebäude, Aufnahme 1964. Foto: E.-G. Scholz
1965 gestaltete Familie Münzmaier die Ladenfront mit großzügigen Schaufenstern um. Foto: E.-G. Scholz
Auch im Innenraum wurde das Geschäft modernisiert. Foto: E.-G. Scholz

Das ehemalige „Apollo“-Kino mit der Nummer 25 und das Haus Nummer 27 stehen seit Jahren in der Diskussion um eine Öffnung der Königstraße über die Krückau hinaus in das Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen.

Nach oben scrollen