21

„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ – Sparkasse Elmshorn

2014 feierte die Sparkasse Elmshorn ihr 180-jähriges Jubiläum und blickt somit auf eine lange Geschichte zurück. Die Sparkasse Elmshorn wurde mit privater Initiative in der Königstraße 3-5 im Jahr 1834 gegründet. Ausschließlicher Zweck war „der minder begüterten, vorzüglich der arbeitenden Klasse, Gelegenheit zu geben, ihre Ersparnisse fruchtbringend anzulegen und dadurch ihren Wohlstand und ihre Moralität zu befördern.“

Fünf Elmshorner Bürger verwalteten unentgeltlich die Spar- und Leihkasse und bürgten zur Sicherheit mit ihrem eigenen Geld. Jeden Donnerstag konnten die Elmshorner ihr Geld bei dem Kassierer Georg Mahn in seiner Apotheke einzahlen, die als erstes Sparkassenlokal diente. Das eingezahlte Kapital wurde wieder verliehen, um die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort zu fördern. Unter § 9 der ersten Bekanntmachung über die Errichtung der „Spar- und Leihkasse Elmshorn“ ist der dritte fundamentale Zweck einer Sparkasse genannt: „Sollte, wie wir wünschen, die Anstalt mit der Zeit einen Fonds erwerben, größer, als es zur Deckung möglicher Verlüste nothwendig erscheint, so wird die Direction nach erbetener Allerhöchster Genehmigung darüber zu gemeinnützigen Zwecken für den Flecken und das Kirchspiel Elmshorn verfügen“.

Vorderfront der Sparkasse bis 1967 in der Königstraße 21. Foto: Archiv Sparkasse Elmshorn

In den 1860er Jahren zog die Sparkasse in ein Haus am Alten Markt und 1873 in die Kirchenstraße 8. 1878 wurde die Privatkasse zur städtischen Sparkasse umgewidmet.

Die Sparkasse Elmshorn erwarb 1918 das Gebäude in der Königstraße 21, das ehemalige „Central-Hotel“. Lange gab es rechts am Gebäude einen Gang zur Krückau hin, der jetzt jedoch von der neuen Front der Sparkasse geschlossen ist. Foto: StA Elmshorn

1918 erwarb die Sparkasse das Grundstück Königstraße 21 für 85.000 Mark, dort befindet sich bis heute die Hauptfiliale der Städtischen Sparkasse Elmshorn. 1934 erfolgte der erste große Umbau, es entstand eine Schalterhalle mit einer Länge von 18 Metern. In den kommenden Jahrzehnten erfolgten zahlreiche weitere Um- und Erweiterungsbauten.

Die 1934 umgebaute Schalterhalle in der Königstraße 21. Foto: Archiv Sparkasse Elmshorn
Auch die Sparkasse wurde nicht von der Sturmflut verschont: in der Schalterhalle stieg das Wasser auf 25 cm und der Keller stand komplett unter Wasser; die Geldscheine schwammen durch die Räume. Nach der Flut wurden die Geldscheine von 10,- bis 1000,- Mark auf Gittern, Rosten und Zeitungspapier im Tresorraum getrocknet. Foto: Archiv Sparkasse Elmshorn
Anzeige aus dem Elmshorner Adressbuch 1962. Sammlung IME

Markant war die große, offene Rotunde, die 1965/1967 entstand. Zur Krückau hin wurde ein großer Erweiterungsbau errichtet und eine neue Aubrücke ermöglichte einen weiteren Eingang vom Probstendamm aus.

Eingang vom Probstendamm aus. Foto: StA Elmshorn
Blick von oben auf die Rückseite der Sparkasse Elmshorn. Deutlich erkennbar die Brücke über die Krückau. Inzwischen ersetzt eine Tiefgarage die Parkflächen links neben dem Anbau mit der großen Rotunde. Der Eingang zur Königstraße ist das schmale Gebäude dahinter. Rechts der langgestreckte Bau ist der Anbau der benachbarten Volksbank. Foto: Archiv Sparkasse Elmshorn

1981 wurde die Kundenhalle erneut umgestaltet. In der Mitte ermöglichte eine Kasseninsel mit sechs Schaltern die Abwicklung der Bargeschäfte, eine Treppe führte direkt zu den Tresorräumen in den Kellern, eine weitere zu den oberen Geschäftsräumen.

Die jüngsten Umbauten erfolgten 2018. Die Kundenhalle erhielt mit dem Rückbau der großen Freitreppe wieder ihre geschlossene ovale Form zurück. 13 neue, nach Themen gestaltete Besprechungszimmer – auch eines zur Historie der Sparkasse, aber auch Buttermarkt und Liether Wald sind dabei – erlauben individuelle und diskrete Beratungsgesprä­che. Das große Foyer bietet Platz für Veranstaltungen wie Lesungen oder der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Elmshorn. Der Umbau bei laufendem Betrieb dauerte ein halbes Jahr.

Blick in die große offene Schalterhalle mit der markanten Rotunde 1967. Nach einer Umgestaltung 1981 erhielt die Kundenhalle vor zwei Jahren wieder ihre geschlossene ovale Form zurück. Foto: StA Elmshorn
Vorderfront der Sparkasse Anfang der 1990er Jahre. Foto: Archiv Sparkasse Elmshorn
Geldausgabeautomaten (GAA) veränderten das Alltagsleben. Nun gab es Geld auch außerhalb der Geschäftszeiten in Selbstbedienung. Deutschlands erster Geldautomat gab 1968 in der Tübinger Kreissparkasse Geld aus und funktionierte mit Lochkarten, die an die Kund*innen ausgegeben wurden. Die Elmshorner Sparkasse

Nach oben scrollen