Fahrrad-Hauschildt und Eiscafé Vittoria Königstraße

1906 kaufte Matthias Hauschildt das damals noch einstöckige Haus in der Königstraße 48. Über Jahrzehnte stand das Fahrradgeschäft für Mobilität. Heute lockt das Eis-Café „Vittoria“ Besucher*innen zum Verweilen in die Königstraße.
Vom Fahrradgeschäft zu Moto Hauschildt
Die Königstraße 48 von 1906 bis 1955

Moto-Hauschildt war bis 2001 über vier Generationen ein bekanntes Fachgeschäft in Elmshorn.
Die Wurzeln reichen zurück in die Königstraße: der Schmied Claus Hauschildt betrieb ab 1860 eine Schmiedewerkstatt an dem Platz, wo heute das Geschäft „Ramelow“ zu finden ist.
Nachdem der Betrieb in die Peterstraße verlegt wurde, trat Sohn Matthias, als gelernter Schlosser, mit in die Werkstatt ein. Zu dieser Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, verbreitete sich das Fahrrad als ein ganz neues Fortbewegungsmittel. Zunächst gefertigt von örtlichen Schmieden, dann industriell hergestellt in der Fabrik.
Matthias Hauschildt nahm regen Anteil an der neuen Technik und der Beliebtheit der Stahlrösser und wurde selbst begeisterter Radfahrer. Er stieg um 1900 in das boomende Geschäft ein und begann mit dem Handel und der Reparatur von Fahrrädern.
Mit dieser Geschäftserweiterung auf Fahrräder erfolgte der Umzug in die zentrale Königstraße, diesmal in die Nummer 48. Der technische Fortschritt führte bald zu einer weiteren Expansion. 1924 erweiterte sich der Betrieb um einen Handel mit Motorrädern und Automobilen. Aber auch Klempner- und Schlosserarbeiten wurden noch angeboten.
Im Jahre 1939 übergab Matthias Hauschildt den Betrieb an seine zwei Söhne Max und Walter. Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten sich die Wege der Söhne. Max Hauschildt übernahm Automobil-Werkstatt sowie Fahrschule und verlegte diese 1955 auf den Sandberg. Sein Bruder Walter kümmerte sich zunächst nur um den Verkauf von Fahrrädern und zog 1956 in den Bauerweg 37 um.

1965 wurde Walters Sohn Klaus mit 26 Jahren Firmenchef in der vierten Generation. Er baute Moto-Hauschildt erfolgreich zu einer bekannten Adresse für Motorrad- und Rollerfreund*innen aus. Selbst leidenschaftlicher Motorradsportler, nahm Klaus Hauschildt von 1960 bis 1973 an vielen Rennen teil. Am 30.6.2001 gab er sein Geschäft auf, da er keine Nachfolge fand. Seine Kinder wollten das Risiko der Selbstständigkeit nicht auf sich nehmen.
